Auf das Abpumpen von Muttermilch sind nicht alle Mütter vor der Geburt vorbereitet. Das macht auch wenig Sinn, denn die Gründe hierfür sind meist nicht vorhersehbar. Und welche die richtige Milchpumpe, hängt unter anderem davon ab, wie viel und wie oft man Muttermilch abpumpen möchte.
Welche Milchpumpe ist gut?
Eine der ersten Fragen, die sich stellen, ist die nach der richtigen Milchpumpe. Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten zum Milch abpumpen:
- per Hand
- Handpumpe
- kleine elektrische Pumpe
- Mietpumpen aus der Apotheke bzw. Klinikpumpen
Mit der Hand abpumpen
Für einmaliges oder gelegentliches Abpumpen reicht es, die Milch mit der Hand oder einer manuellen Pumpe zu gewinnen. Mit ein wenig Übung scheint für viele das Ausstreichen mit der Hand sogar effektiver und schneller, als mit der Handpumpe. Außerdem brauchst Du keinerlei Zubehör und kannst überall und jederzeit Milch gewinnen. Eine Handmilchpumpe dauert länger und gibt weniger Milch, dafür ist sie klein und günstig.
Elektrische Milchpumpe
Für manche Frauen ist der Gedanke an ein manuelles Abpumpen lästig und sie kaufen eine kleinere (und damit günstigere) elektrische Milchpumpe. Diese Modelle haben allerdings weniger Saugkraft als die hochwertigen aus der Apotheke oder Klinik.
Wer mehrmals am Tag abpumpt, sollte auf eine hochwertige, beidseitige, elektrische Milchpumpe zurückgreifen. Im Fachhandel werden diese Dual-Brustpumpen genannt. Beidseitiges Abpumpen geht nicht nur schneller, sondern führt auch nachweislich zu mehr Milch. Allerdings sind diese Pumpen teuer und groß, d.h. schwerer zu transportieren.
Milchpumpe ausleihen
Unter bestimmten Umständen kann man monatlich (für bis zu 6 aufeinanderfolgende Monate) auf Rezept aus der Apotheke eine elektrische Milchpumpe ausleihen. Wenn Du zum Beispiel wunde Brustwarzen oder einen Milchstau hast, kann der Gynäkologe oder Kinderarzt ein vierwöchiges Rezept für eine Milchpumpe aus der Apotheke ausstellen. Außer der Kaution (in der Regel 100€) kommen keine weiteren Kosten auf Dich zu. Wenn das Problem nach vier Wochen andauert, kann das Rezept jeweils verlängert werden. Eine auf Rezept verordnete Handmilchpumpe darfst Du sogar ganz behalten.
Wenn Dein Baby noch in der Geburtsklinik ist, werden dort alle nötigen Utensilien und Informationen zur Verfügung gestellt. Wenn Du nicht vor hast, abzupumpen, musst Du Dir daher nicht vorher „für alle Fälle“ eine Milchpumpe besorgen.
Die richtige Saugstärke
Eine Elektrische Milchpumpe erfordert ein wenig Erfahrung bezüglich der Pumpfrequenz und der Saugstärke. Denn hier hat jede Frau ein anderes Empfinden, was angenehm und wirkungsvoll ist. Anfangs sollte man in jedem Fall eine sehr hohe Frequenz (ca. 120 Zyklen /Minute) und ein niedriges Vakuum wählen, um den Milchspendereflex zu stimulieren. Auch bei einer Handmilchpumpe pumpt man anfangs mit wenig Vakuum und hoher Frequenz. Wenn die Milch zu fließen beginnt, wählst Du eine niedrigere Frequenz und ein höheres Vakuum von bis zu -270 mmHg. Probiere einfach langsam aus, wie viel für Dich angenehm ist.
Milchpumpe desinfizieren
Eine Milchpumpe desinfizieren macht nur für Frühchen und eventuell in den ersten drei Lebensmonaten Sinn, wenn ein Baby sehr schwach und infektionsgefährdet ist. Dazu musst Du jedes Mal alle Teile, die mit Milch in Berührung kommen, in einem Sterilisator oder in kochendem Wasser desinfizieren. Später reicht die Spülmaschine bei 65° C.
Vorher Hände waschen ist für die Hygiene allerdings sehr wichtig. Brust und Brustwarze brauchst Du nicht zu waschen. Bei Frühchen oder kranken Kindern die ersten paar Tropfen nicht auffangen, da darin Keime enthalten sein könnten. Das wird Dir allerdings in der Klinik auch noch einmal gesagt.
>> Lies hier, was Du beim Muttermilch abpumpen beachten solltest.
>> Lies hier, wie Du Muttermilch richtig aufbewahren kannst.
>> Lies hier, wie du abgepumpte Milch füttern solltest.
Quellen:
- Lothrop, Hannah: Das Stillbuch. München: Kösel, 2008.
- Weigert, Vivan: Stillen. München: Kösel 2010.