wunde brustwarzen stillen

Wunde Brustwarzen beim Stillen: Ursachen und Hilfe


Wunde Brustwarzen beim Stillen kommen bei vielen Frauen vor und sind höchst unangenehm – aber kein Grund, abzustillen! Bei einer gesunden Brust und einem richtig angelegten Stillkind tut das Stillen nicht weh.

wunde brustwarzen beim stillen

In der Anfangszeit sind leicht bis mittel schmerzende, leicht wunde Brustwarzen ganz normal. Sie treten nach ein paar Tagen auf, je häufiger das Kind angelegt wird, umso früher. Nach etwa zwei Tagen erledigt sich diese Überempfindlichkeit der Brustwarzen  in der Regel von selbst und ist unabhängig davon, wie lange das Baby jedes Mal an der Brust trinkt. Es handelt sich dabei um eine Gewöhnung der Haut und des Gewebes an den Brustwarzen an die neue Art der Beanspruchung. Da bleibt als Mutter nichts als Zähne zusammenbeißen und die zwei Tage irgendwie durchstehen. Danach wird es leichter.

In diesen Tagen können Multi Mam Kompressen oder Multi Mam Balsam den Brustwarzen helfen, sich zu beruhigen und zu regenerieren. Auch Lanolin Salbe wirkt Wunder. Bevor Du Lanolin auf die Brustwarzen aufträgst, solltest Du die Creme in der Armbeuge ausprobieren und etwas abwarten. Es gibt auch eine Lanolin Allergie. Lanolin ist zu 100% natürliches Wollfett und braucht vor dem Stillen nicht abgewaschen zu werden. Wenn die Schmerzen zu stark werden, kannst Du auch Stillhütchen (Brusthütchen) ausprobieren – aber Achtung, davon lassen sich manche Babys nur schwer wieder entwöhnen.

Wunde Brustwarzen, also blutige Brustwarzen, Risse in der Brustwarze, Bläschen, Schrunden oder übermäßige Schmerzen, sind dagegen nicht normal und Du solltest schnell etwas unternehmen. Denn Stillen sollte, abseits von den Gewöhnungstagen, nicht weh tun.

Mögliche Ursachen und Lösungen für wunde Brustwarzen

Wenn Deine Brustwarzen also zu einem späteren Zeitpunkt wund werden oder so sehr schmerzen, dass Du nicht mehr stillen kannst, solltest Du am besten eine Stillberaterin aufsuchen. Erst einmal kannst Du auch folgende Punkte überprüfen:


  1. Falsches Anlegen. Dadurch kann es passieren, dass das Baby nicht die gesamte Brustwarze im Mund hat. Dann wird sie durch die Kieferbewegungen des Babys wund gerieben. Auch kann es passieren, dass das Baby während des Stillens mit dem Mund verrutscht. Zum Beispiel, weil Du die Position Deines Armes veränderst oder die Brust mit dem Finger wegdrückst, um die Nase des Babys frei zu machen. Wenn es während der Stillmahlzeit unangenehm wird, löst Du das Baby am besten nochmal und legst es wieder an. >> Wie Du Dein Baby richtig anlegst, kannst Du hier nachlesen.
  2. Saugverwirrung. Ein Baby, das in den ersten vier Wochen auch mit der Flasche gefüttert wird oder einen Schnuller hat, kann eine Saugverwirrung bekommen. Eine stillfreundliche Alternative ohne Saugverwirrung wäre das Zufüttern mit einem Brusternährungsset.
  3. Verkürztes Zungenbändchen. Dadurch kann das Baby keine richtigen Saugbewegungen machen. Du solltest einen Arzt aufsuchen.
  4. Falsches Lösen von der Brust. Wenn Du Dein Baby von der Brust wegziehst, ohne vorher mit Deinem Finger das Vakuum zu lösen, wird die Brustwarze gezerrt und es können kleine Risse entstehen.
  5. Milchpumpe. Wenn der Sog der Milchpumpe zu stark eingestellt ist, können ebenfalls kleine Hautrisse entstehen. Diese können sich durch Bakterien entzünden und dann noch mehr schmerzen.
  6. Falsche Pflege. Feuchte Stilleinlagen oder falsche Kosmetika können die Haut der Brust austrocknen und so die natürliche Hautbarriere stören. An Deine Brustwarzen solltest Du während der Stillzeit hauptsächlich Wasser und Muttermilch lassen.
  7. Brustsoor. Durch eine gestörte Hautbarriere, eine Infektion oder Medikamente wird die Haut anfällig für einen Hefepilz (Candida Albicans), auch als Soor bekannt. Die Haut brennt und juckt, die Brustwarzen sehen trocken oder rot glänzend aus. Auch im Mund des Säuglings hat sich der Pilz dann meistens angesiedelt. Mundsoor beim Baby erkennt man an einem weißlich-grauen Belag, der sich nicht abwischen lässt und auch einige Zeit nach der Stillmahlzeit noch da ist.

Quellen: 

  • Lothrop, Hannah: Das Stillbuch. München: Kösel, 2008.
  • Weigert, Vivan: Stillen. München: Kösel 2010.
  • Linden, Dr. med. Wilhelm zur: Geburt und Kindheit. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 1998