Fast alle Mütter können genug Milch produzieren, um ihre Babys zu ernähren. In den ersten Wochen der Stillbeziehung regelt der Körper die Milchmenge in Abhängigkeit vom Bedarf, also von dem, was das Baby täglich trinkt. Vor allem in dieser Zeit produzieren manche Mütter sogar zu viel Muttermilch. Aber es gibt Maßnahmen und Tricks, um die Milchmenge zu reduzieren und Brustentzündungen vorzubeugen.
Milchbildung reduzieren bei zu viel Muttermilch
Wenn eine Brust zu viel Milch bildet – und das passiert meist in den ersten Stillmonaten – dann hat das Baby möglicherweise Probleme, an der Brust zu trinken. Es verschluckt sich häufig, spuckt nach dem Trinken, weil es zu viel Luft geschluckt hat oder weint an der Brust.
In den ersten Monaten des Stillens, solange die Brüste noch sehr groß und prall sind, solltest Du mit dem aktiven Hemmen der Milchproduktion vorsichtig sein. Dein Körper stellt sich gerade auf die Milchmenge ein, die Dein Baby benötigt. Normalerweise pendelt sich das von alleine ein. Wenn Dein Baby allerdings Probleme beim bzw. nach dem Trinken an der Brust hat oder Du Schmerzen durch einen Milchstau hast, solltest Du handeln.
Zunächst kannst Du versuchen, Milch mit der Hand auszustreichen oder mit einer manuellen Milchpumpe abzupumpen. Sobald der Druck oder Schmerz nachlässt, kannst Du normal stillen.
Tipps bei zu viel Muttermilch-Produktion
Wenn dieses Vorgehen nicht hilft, kannst Du sanft in den Milchbildungsprozess eingreifen. Keinesfalls hilfreich ist es, die überschüssige Milch jeden Tag abzupumpen. Denn Dein Körper passt die Milchproduktion immer an das an, was getrunken wurde. Wenn zusätzlich zu dem, was das Baby braucht, Milch abgepumpt wird, regt das die Milchbildung zusätzlich an.
Stattdessen kannst Du diese Tricks versuchen:
- Immer nur eine Brust pro Mahlzeit trinken lassen, erst nach einem Zeitraum von etwa 3 Stunden wieder die andere Brust anbieten.
- Eispackungen oder kühle Quarkwickel direkt nach dem Stillen vermindern die Milchbildung.
- Nicht mehr trinken, als Du Durst hast.
- Salbei Tee oder Pfefferminztee (vorsichtig dosieren) trinken.
- Die Stillabstände vergrößern, das Baby in der Zwischenzeit ablenken.
- Globuli (Phytolacca C6, Pulsailla C6) können die Milchbildung reduzieren.
- Milchreduzierendes Massageöl aus folgenden Ölen: Salbei, Distel, Zitrone und Minze.
Quellen:
- Lothrop, Hannah: Das Stillbuch. München: Kösel, 2008.
- Weigert, Vivan: Stillen. München: Kösel 2010.